Welcher Schuh ist der richtige?
…und was bedeuten die unterschiedlichen Deklarierungen am Schuh, wie zum Beispiel „S1, ESD usw…“?
Bei diesem Thema möchten wir heute ein bisschen Licht ins Dunkle bringen.
Wer im Handwerk oder der Industrie arbeitet, hat oft bestimmte Vorgaben vom Arbeitgeber, welcher Schuh in welchem Bereich getragen werden muss.
Diese Vorgaben denkt sich der Arbeitgeber nicht aus, sondern gibt diese anhand der Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens weiter.
Zu dieser ist der Arbeitgeber laut DGUV-Vorschrift 1 verpflichtet.
Aber auch im privaten Bereich gibt es viele Hobbyhandwerker, die sicherlich nicht auf den Schutz eines Arbeits- bzw. Sicherheitsschuhs verzichten sollten. Herunterfallendes Holz, Gemäuer oder schwere Maschinen können die Füße schnell ernsthaft verletzen. Gemäß DGUV Regel 112-991 gibt es Empfehlungen, anhand denen man sich einen guten Eindruck verschaffen kann, in welche Richtung es gehen darf. Hier sieht man aber auch: Es gibt immer Spielraum. Im Zweifel ist es ratsam, die höhere Sicherheitsklasse zu wählen.
Berufs-, Schutz- oder Sicherheitsschuhe?
Auch hier gibt es Unterschiede.
Berufsschuhe (Kategorie O) bieten Basisschutz gegen Fußverletzungen hinsichtlich mindestens einem schützendem Bestandteil (z.B. Durchtrittschutz).
Schutzschuhe der Kategorie P sind außerdem mit Zehenkappen ausgestattet.
Sicherheitsschuhe der Kategorie S besitzen eine doppelt so starke Zehenkappe für hohe Belastungen.
Die Kategorie S ist die richtige Wahl für alle, die beruflich oder privat auf der Baustelle / im Handwerk / der Industrie arbeiten!
S1, S2 oder S3?
Sicherheitsschuhe der Kategorie S sind noch einmal in unterschiedliche Stufen aufgeteilt.
Worin zeichnen sich die unterschiedlichen Stufen der Sicherheitsschuhe aus? Wir klären Dich auf:
Die Sohlen von S1 Sicherheitsschuhen sind öl- und benzinresistent, außerdem ist diese Kategorie mit einer rutschhemmenden (SRA, SRB oder SRC) sowie einer antistatischen Sohle ausgestattet. Zusätzlich haben S1 Schuhe eine Zehenschutzkappe und wirken stoßabsorbierend im geschlossenen Fersenbereich. Der Zusatz „P“ zeigt bei der Sicherheitsklasse S1P an, dass zusätzlich eine Durchtrittsicherheit vorhanden ist. Diese vermindert die Gefahr von scharfen oder spitzen Gegenständen wie Schrauben, Scherben etc.
Die Sicherheitsklasse S2 ist bis auf einen wichtigen Unterschied identisch mit Klasse 1: Die wasserabweisende Behandlung. Das Obermaterial, welches meist aus Leder ist, wird einem 30-minütigen Test mit Spritzwasser unterzogen. Dabei werden die Schuhe über diese Zeit in einem Becken „gelaufen“ in dem eine 5 cm-hohe Wasserschicht steht. Das entspricht ungefähr einem Regenschauer mit entsprechenden Pfützen.
Sicherheitsklasse S3 ist bis auf zwei Punkte identisch mit Klasse S2: Es wird zusätzlich ein Durchtrittschutz verbaut und der Spritzwassertest weitet sich auf 60 Minuten aus. Sicherheitsschuhe der Klasse S2 und S3 also nicht wasserdicht, sondern „nur“ wasserabweisend. S3-Schuhe sind die mit am meisten genutzten Sicherheitsschuhe.
S4 & S5: Diese Klassen sind identisch mit S2 beziehungsweise S3, müssen jedoch voll geschlossen und wasserdicht sein. Aufgrund dieser Anforderungen sind Schuhe dieser Klassen fast ausschließlich als Gummistiefel zu erhalten. Großer Vorteil dieser Materialien ist eine gewisse Beständigkeit gegenüber Chemikalien, sowie die einfache Pflege.
Der Entschlüsselungscode – das bedeuten die Zusatzangabe
Hier gibt es eine kurze und knackige Erklärung zu den unterschiedlichen Zusatzangaben bei Sicherheitsschuhen:
„A“ = Antistatische Schuhe
„AN“ = Schutz der Knöchel
„C“ = leitfähige Schuhe
„CI“ = Kälteisolierung
„CR“ = Schnittfest
„E“ = Energieaufnahme im Fersenbereich
„ESD“ = Schuh ist ableitfähig, verhindert elektrostatische Aufladung des Trägers
„FO“ (auch ORO) = Öl- und benzinresistente Sohle
„HI“ = Wärmeisolierung
„HRO“ = Verhalten gegenüber Kontaktwärme
„I“ = Schuhe sind elektrisch isolierend
„M“ = mit Mittelfußschutz
„P“ = Durchtrittsicherheit
„SRA“ = Rutschhemmung (Keramikfliese, Reinigungsmittel)
„SRB“ = Rutschhemmung (Stahlboden, Glycerin)
„SRC“ = Rutschhemmung (Keramikfliese/ Reinigungsmittel und Stahlboden/Glycerin)
„WR“ = Wasserdichtigkeit
„WRU“ = Wasserdurchtritt und -aufnahme des Schuhoberteils
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